Es kann so schnell gehen: Man ist mit dem Leihwagen unterwegs, fährt eben noch tanken - und erwischt den falschen Kraftstoff, weil man privat etwas anderes tankt. Zu viele Spritsorten, zu große Werbung an der Zapfsäule oder fehlende Tankdeckelbeschriftungen können weitere Ursachen für das Vertauschen von Kraftstoffen sein. Mehrere Tausend Male muss der ADAC jedes Jahr ausrücken, weil Fahrzeuge nach einer Falschbetankung liegenbleiben. Da dies nur die Mitglieder des Verkehrsclubs sind, dürfte die Dunkelziffer um ein Vielfaches höherliegen.
Wie schlimm sind Tankfehler wirklich? Das sagt der ADAC
Die dickere Zapfpistole beim Diesel soll verhindern, dass kein Diesel
im Benzinmotor landet. Bei der Befüllung von Reservekanistern kann es
jedoch passieren, dass falsch getankt wird. Die Zapfpistole für Benzin
hingegen passt in vielen Fällen auch in die Einfüllstutzen bei
Dieselfahrzeugen. So kann schnell versehentlich statt Diesel
Benzin getankt werden. Wird das Fahrzeug falsch betankt, bleibt meist
der Motor stehen. Zudem kann es bei modernen Dieselfahrzeugen zu Schäden
an der empfindlichen Einspritzanlage kommen - das wird dann besonders
teuer. Deshalb ist es wichtig wenn Sie bemerken, dass Sie falsch getankt
haben, müssen Sie in allen Fällen schnell handeln.
Regel Nummer 1
ist daher: Motor und Zündung auslassen. Denn häufig wird mit der
Zündung bereits die Kraftstoffpumpe oder Einspritzanlage aktiviert. Wer
seinen Fehler erst nach dem Losfahren bemerkt, sollte umgehend rechts
ranfahren und dann Motor und Zündung ausschalten.
Der nächste Schritt
ist, in der Bedienungsanleitung des Fahrzeugs nachzulesen, was genau zu
tun ist. Je nach der Art des Fehlers kann ein vorsichtiges Weiterfahren
und ständiges Nachtanken mit dem richtigen Kraftstoff möglich sein.
Dies ist aber unbedingt abzuklären. Auch ein Anruf in der Fachwerkstatt
bringt diesbezüglich Sicherheit. Im Zweifelsfall sollte der Wagen durch
den Pannendienst abgeschleppt und der falsche Kraftstoff aus dem Tank
abgepumpt werden.
Kfz-Versicherung zahlt in der Regel nicht
Das
Problem bei der Falschbetankung ist, dass in aller Regel die
Kfz-Versicherung nicht zahlt - auch dann nicht, wenn es sich um ein
Leihfahrzeug handelt, das ja ausdrücklich für den Fremdgebrauch
vorgesehen ist. Weder die Kfz-Haftpflicht noch die Teil- oder
Vollkaskoversicherung springen für diese Art von Schaden am versicherten
Auto ein. Lediglich eine Privathaftpflichtversicherung mit einem guten Leistungspaket erstattet zumindest die Schäden durch die Falschbetankung eines fremden Fahrzeugs.
Leseempfehlungen
Lesen Sie doch auch diese Artikel rund um das Thema Finanzen, wofür sich auch andere Leser interessierten:
Autofahrer sind bei der Kfz-Versicherung wechselbereit
Der alljährliche Weltspartag – Weltsparplantag wäre ein besserer Name
Wie das Coronavirus den persönlichen Versicherungsschutz betrifft
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen