Für viele Deutsche führt die andauernde Niedrigzinsphase langsam zu einer dauerhaften Zins-Depression - zumindest für all jene, die einer altertümlichen Form des Vermögensaufbaus nachhängen, welcher über Sparbücher oder Festgelder praktiziert wurde. Mittlerweile gibt es allerdings auch eine wachsende Gruppe von aufgeklärten Anlegern, die ihren Zinsfrust wirksam bekämpfen und eine zeitgemäße Variante der Geldanlage für sich entdecken: das Fondssparen. Dabei ist das Prinzip beim Fondssparen ist immer gleich. Der Sparer zahlt über einen längeren Zeitraum regelmäßig oder unregelmäßig einen bestimmten Betrag ein. Dabei richtet sich die Sparrate nach den individuellen Möglichkeiten oder der Summe, die am Ende zur Verfügung stehen soll. Von den Sparraten werden Fondsanteile gekauft und in einem Depot verwahrt.
Der Fondssparplan hat sich etabliert
Mit
monatlich wiederkehrenden Beträgen in ausgesuchte Portfolios zu
investieren, dass hat sich selbst bei den notorisch börsenscheuen
Durchschnittsdeutschen herumgesprochen. Das Fondssparen stellt eine
bequeme und lukrative Möglichkeit dar, fürs Alter vorzusorgen, Vermögen
aufzubauen oder größere Anschaffungen in der Zukunft zu finanzieren. Der
Fondssparplan
ist damit heute dort angekommen, wofür er vor ca. 50 Jahren einmal
konzipiert wurde. Was als scheinbar langweiliger Ladenhüter begann, hat
sich zu einer zentralen Lösung in der Evolution des Sparens entwickelt.
Ob mit einer passiven oder aktiven Strategie - die erzielbare Rendite
gibt den Fondssparern allemal recht. Wie lukrativ das ratierliche
Investieren in Wertpapiere ist, zeigt einmal mehr die aktualisierte
Wertentwicklungsstatistik des Bundesverbands Investment und Asset Management
(BVI) auf eindrucksvolle Weise. Während Sparerlieblinge wie Fest- oder
Tagesgeld mit Sicherheit nur eins bringen, nämlich Kapitalverzehr,
winken bei Fondssparplänen mit ziemlicher Gewissheit Jahresrenditen von
vier Prozent und mehr. Allerdings wird hierfür ein wenig Geduld
vorausgesetzt.
Der Faktor Zeit ist der Wichtigste
Alle
Vergleiche aus der Vergangenheit zeigen, dass man trotz diverser
Rückschläge an den Kapitalmärkten langfristig mit Fondssparplänen immer
gut gefahren ist. Denn in einem Investmentfonds vermehrt sich das
Kapital nicht nur durch die Sparraten, sondern auch durch Erträge, wie
wieder angelegte Ausschüttungen und durch die Durchschnittskaufmethode
(Cost-Average-Effekt). Dabei werden durch die regelmäßige Sparrate zu
Zeiten hoher Kurse weniger Fondsanteile und in Phasen niedriger Kurse
vom gleichen Geld mehr Fondsanteile gekauft. Langfristig ergibt sich
daraus ein günstiger durchschnittlicher Kaufpreis. Deshalb sind für den
Fondssparer fällende Kapitalmärkte eine gute Gelegenheit die Rendite zu
erhöhen.
Große Auswahl an Fonds für regelmäßiges Sparen
Ab einem Anlagebetrag von monatlich 25,00 Euro kann mit einem Fondssparplan
für das Alter vorgesorgt, Vermögen aufgebaut oder Kindern und Enkeln
ein Kapitalpolster mitgegeben werden. Die Auswahl an möglichen
Investmentfonds ist sehr groß und sollte sich immer nach dem
persönlichen Risikoprofil des Sparers richten. Das Prinzip des
Investmentfonds gibt es schon seit 1774 und es hat sich bis heute
bewährt. Wer etwas Geduld und Gelassenheit mitbringt, kann auch
Börsenkapriolen locker verkraften.
Breit gestreut, nie bereut - Diversifikation im Portfolio ist angeraten
Diese
alte Börsenweisheit ist auch heute immer noch wichtiger denn je. Denn
wer all sein Vermögen in wenige Einzelwerte, vielleicht nur in ein oder
zwei Aktien setzt seinem Vermögensaufbau einem unnötig hohen Risiko aus.
Besser ist es da, das Risiko zu streuen und in möglichst viele
verschiedene Werte, in Aktien genauso wie in Immobilien und Rohstoffe,
zu investieren und für kleinere Notfälle einen Notgroschen vorzuhalten.
Möglich wird das über Investmentfonds. Hier kann man als Anleger aus
einer Vielzahl von Aktien-, Renten-, Immobilien- und Mischfonds wählen
und auch entscheiden, ob diese Fonds aktiv oder passiv verwaltet werden.
Der Zinseszinseffekt sorgt für Unterstützung beim Vermögenszuwachs
Als
Investor profitiert man vom Zinseszinseffekt, wenn nicht nur regelmäßig
Geld zur Seite gelegt, sondern auch die darauf resultierenden Erträge
immer wieder anlegt werden. Diese Erträge werden dann nämlich in der
Zukunft mitverzinst. Und die Effekte sind enorm: Wer über einen Zeitraum
von 10 Jahren monatlich 100 Euro mit einer Rendite von 4 Prozent
anlegt, verfügt am Ende der Laufzeit dank dem Zinseszinseffekt über
einen Betrag von 14.719,49 Euro. Und das, obwohl er nur 12.000 Euro
eingezahlt hat. Nach 20 Sparjahren hätte er schon 36.507,92 Euro statt
der angesparten 24.000 Euro, nach 30 gar 68.760,13 Euro.
Der Durchschnittskosteneffekt (Cost Average Effekt) sorgt für einen zusätzlichen Vermögenszuwachs
Doch wie funktioniert dieser Effekt genau? Das Prinzip des Durchschnittskosteneffektes (Cost Average Effekt)
ist einleuchtend: Kaufen Anleger auch bei fallenden Kursen
Fondsanteile, so erhalten sie für ihren monatlichen Sparbetrag mehr
Anteile. Bei hohen Kursen werden weniger Anteile gekauft. Die
durchschnittlichen Kosten pro Fondsanteil liegen insgesamt unter dem
durchschnittlichen Kurs der Fondsanteile während der Sparphase.
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