Das Arbeiten im Homeoffice war während des Corona-Lockdowns erst einmal nur als eine Notlösung gedacht. Doch mittlerweile entwickelt sich das Arbeitsmodell Heimarbeitsplatz immer mehr zur Normalität. Am Arbeitsplatz im Büro sorgte im Regelfall eine IT-Abteilung für die Cybersicherheit.
Im Homeoffice muss sich jeder Anwender selbst um die Cybersicherheit kümmern, denn auch die Internetkriminalität hat für sich neue Möglichkeiten entdeckt. Doch um einen ausreichenden Versicherungsschutz am Heimarbeitsplatz zu gewährleisten, bedarf es bei vielen Home-Workern noch vielfach um Aufklärung.
Den Heimarbeitsplatz dauerhaft etablieren - Viele Unternehmen haben dies vor
Zu Hause zu arbeiten war während des Corona-Lockdowns für Viele das Gebot der Stunde. Da es keine andere Wahl gab, haben Arbeitgeber und Arbeitnehmer schnell Lösungen gefunden, um die betrieblichen Abläufe aufrecht zu erhalten. So ist es nicht verwunderlich, dass Arbeitnehmer und auch Arbeitgeber mittlerweile das Home-Office lieb gewonnen haben. So zeigt eine aktuelle Studie des ifo-Instituts, dass 54 Prozent der deutschen Unternehmen den Heimarbeitsplatz dauerhaft etablieren möchten. Und auch aus einer aktuellen Umfrage des Bayerischen Forschungsinstituts für Digitale Transformation (BIDT) geht hervor, dass bei 69 Prozent der befragten Arbeitnehmer der Wunsch besteht, häufiger im Home-Office arbeiten zu können. Aufgrund der besonderen Umstände und der gebotenen Eile während der heißen Corona-Phase, konnten nicht alle Details für den Umzug ins Home-Office im Voraus geklärt werden. Vor allem viele Fragen des richtigen Versicherungsschutzes am heimatlichen Arbeitsplatz blieben ungeklärt.
Durch einen Arbeitsunfall kann es schnell zu einem Streitfall kommen
Wer
bei der Ausübung seiner beruflichen Tätigkeit am Arbeitsplatz einen
Unfall erleidet, der ist über die Berufsgenossenschaft gesetzlich
unfallversichert. Arbeitet man jedoch im Home-Office, so wird die Lage
etwas komplizierter. Denn am Arbeitsplatz in den eigenen vier Wänden
vermischt sich zwangsläufig Privates und Berufliches. Dies hat
allerdings gravierenden Auswirkungen auf den Unfallversicherungsschutz
während der beruflichen Tätigkeit. Wenn jemand beispielsweise beim
umherlaufen während eines beruflichen Telefonats über einen Gegenstand
stürzt oder der Laptop beim Aufstehen unglücklich auf den Fuß fällt,
dann ist die betreffende Person gesetzlich unfallversichert. Anders
verhält es sich beispielsweise, wenn man auf dem Weg zur Toilette stürzt
oder in die Küche verletzt, um sich etwas zum Trinken zu holen, dann
sind Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nicht versichert.
Deshalb
ist es für Home-Worker wichtig, im Fall eines Versicherungsschadens mit
einer umgehenden Dokumentation des Unfallhergangs nachweisen zu können,
dass man gerade eine berufliche Tätigkeit ausgeübt hat und dabei zu
Schaden gekommen ist. Hierbei können Fotos und Skizzen helfen, damit
nichts in Vergessenheit gerät. Prüfen sollte man auch, inwieweit durch
den Arbeitgeber eine Gruppenunfallversicherung vorliegt, denn hier sind
bei aktuellen Vertragsbedingungen auch private Unfälle abgedeckt. Wer
eine private Unfallversicherung besitzt, ist ebenfalls auf der sicheren
Seite, da diese Verträge eine Leistung bei beruflichen oder privaten
Verletzungen vorsehen.
Cyberrisiken im Homeoffice nicht unterschätzen
So
wie im Unternehmen am Arbeitsplatz, bestehen auch im Home-Office für
die Datensicherheit und IT-Infrastruktur hohe Anforderungen. So führt
zum Beispiel eine VPN-Verbindungen zu einer hohen Datensicherheit zum
Arbeitgeber. Außerdem müssen Home-Worker sicherstellen, dass nur sie am
Heimarbeitsplatz Zugang zum Arbeitslaptop oder anderen beruflich
bedingten Geräten haben. Vertrauliche Daten am Home-Office-Arbeitsplatz
gehören nicht in die Hände von Familienangehörigen oder Dritten. Der
Computer am Heimarbeitsplatz sollte mit einer entsprechenden
Spezial-Software absichert sein. Ebenfalls ist es wichtig einige
Sicherheitsregeln zu beachten. Dies gilt insbesondere für Laptops,
Notebooks und PCs, die auch privat genutzt werden.
Empfehlenswert
ist auch der Abschluss einer Cyber-Versicherung. Mit einer
Cyber-Versicherung kann man sich gegen Schäden schützen, die durch
Cyber-Angriffe – auch im beruflich veranlassten Home-Office – eintreten
können. Darunter fallen beispielsweise Datenschutzverletzungen, der
Verlust von Daten, Opfer sogenannter DoS-Angriffe (denial of service)
mit einer ausgelösten Betriebsunterbrechung oder Schutz bei Cybermobbing
und Reputationsschutz.
Mehr Informationen zur Cyber-Versicherung
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