Den Traum vom eigenen Heim bewahren: Versicherungen, die für Immobilienbesitzer essenziell sind. Die eigenen vier Wände sind für viele ein Lebensziel oder einfach ein großer Wunsch. Dank der derzeit niedrigen Zinsen wird diese Herzensangelegenheit für einen Großteil der Menschen immer greifbarer. Hat man erst einmal die Baufinanzierung in der Tasche, ist die Lust, sich mit weiteren komplexen Themen zu beschäftigen vermutlich eher gering. Doch was, wenn der Traum ins Wanken gerät, beispielsweise durch Naturgewalten, Unfälle oder Vandalismus? Deshalb ist es wichtig, Familie und Immobilie abzusichern. In diesem Beitrag sind alle wichtigen Versicherungen zusammengestellt, welche Sie wirklich brauchen und welche nur einen geringen Nutzen aufweisen.
Schutz der Familie, der Arbeitskraft und des Wohneigentums
Ein Haus oder eine Wohnung zu kaufen oder gar zu bauen, stellt eine Familie oft vor große finanzielle Herausforderungen – und das über einen langen Zeitraum. Denn häufig beträgt die Laufzeit einer Baufinanzierung mehr als zwanzig Jahre. Eine Spanne, in der viel passieren kann. Natürlich hofft jeder, dass er von Arbeitslosigkeit, Krankheit oder Schlimmerem verschont bleibt. Aber auch wenn man diesen Themen normalerweise lieber aus dem Weg geht, werden sie im Zusammenhang mit einem Immobilienkredit relevant. Oft trägt in Familien der Partner mit dem höheren Einkommen die finanzielle Hauptlast. Was, wenn er diese nicht länger stemmen kann?
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt, wenn der Versicherungsnehmer nicht mehr in der Lage ist, seinen gewohnten Job auszuüben. Sie stellt dann einen monatlichen Betrag zur Verfügung ähnlich dem bisherigen Gehalt, in der Regel aber etwas geringer. Auf diese Weise wird ein etwaiger Ausfall des Arbeitslohns kompensiert und das Immobiliendarlehen kann weiter abbezahlt werden. Die Beiträge für die Berufsunfähigkeits- oder BU-Versicherung sind abhängig vom Alter und dem Gesundheitszustand des Versicherten sowie der monatlichen Auszahlung, die er im Schadensfall anstrebt. Es lohnt sich, eine BU-Versicherung so jung wie möglich abzuschließen, weil die Beiträge dann geringer sind.
Eine
sinnvolle Ergänzung dazu stellt eine Risikolebensversicherung dar. Sie
zahlt im Todesfall die vertraglich vereinbarte Versicherungssumme an den
Hinterbliebenen. So ist neben der persönlichen Tragödie zumindest die
finanzielle Existenz gesichert. Die Beiträge sind üblicherweise recht
gering, so kann ein 30-Jähriger eine Summe von 100.000 Euro bereits ab
sieben Euro pro Monat absichern.
Eine Restschuldversicherung ist
eine spezielle Form der Risikolebensversicherung. Ihre Höhe hängt jedoch
direkt mit der Darlehenssumme für die Baufinanzierung zusammen und
sichert diese ab. Je nach Anbieter können Todesfall, Krankheit und Berufsunfähigkeit
eingeschlossen werden. Wenn die Restschuldversicherung bei der gleichen
Bank wie das Baudarlehen abgeschlossen wird, sind die
Versicherungsbeträge meist in die monatliche Rate inkludiert. Das
scheint zunächst praktisch, kann allerdings auch negative Auswirkungen
haben, weil auf diese Art die Gesamtdarlehenssumme steigt. Deshalb ist
es ratsam zu prüfen, ob vielleicht zwei separate Verträge günstiger
wären.
Außerdem sollten Sie in Ihren bestehenden Verträgen
nachsehen, ob nicht eines der Risiken bereits abdeckt ist, um so
Überversicherung vorzubeugen und Geld zu sparen. Alle drei
Versicherungen zahlen nur im Schadensfall. Ansonsten werden die Beträge
einbehalten.
Häuslebauer aufgepasst: wichtige Versicherungen für die Bauphase
Wer
sich für einen Neubau entscheidet, dem sei eine Bauherrenhaftpflicht
empfohlen. Denn auch wenn der Hausbauer gar nicht selbst Hand anlegt,
sondern ein Bauunternehmen beauftragt, fungiert er als Auftraggeber und
ist für die Sicherheit auf der Baustelle verantwortlich. Die private
Haftpflichtversicherung übernimmt lediglich Schadenssummen bis 50.000
Euro. Die Bauherrenhaftpflicht kommt für höhere Schäden von mindestens
fünf Millionen Euro bei Personen-, Sach- und Vermögensschadensansprüchen
Dritter auf.
Für die Dauer des Hausbaus ist auch eine
Bauleistungsversicherung sinnvoll. Sie greift dann, wenn unvorhersehbare
Sachschäden entstehen, wie das zum Beispiel bei Diebstahl oder
Vandalismus der Fall ist. Die maximale Vertragslaufzeit beträgt drei
Jahre ab Baubeginn. Versichert sind alle am Bau beteiligten Firmen und
Handwerker. Nützlicher Tipp: Deshalb ist es durchaus üblich, dass diese
sich an den Versicherungskosten beteiligen.
Bestandsimmobilien und Neubauten richtig absichern
Wer eine bereits bestehende Immobile kauft oder wessen Haus schon fertig gestellt wurde, für den ist eine Gebäudeversicherung unverzichtbar. Viele Banken verlangen im Zuge einer Baufinanzierung sogar die Vorlage einer entsprechenden Police. Sie kommt für Schäden auf, die durch Feuer, Wasser, Hagel oder Sturm verursacht werden. Alle Risiken lassen sich einzeln oder in verschiedenen Kombinationen absichern. Die Regel stellt jedoch eine sogenannte verbundene Wohngebäudeversicherung dar, die den Immobilienbesitzer für alle diese Fälle rüstet.
Sie kann durch
eine Versicherung gegen sogenannte Elementarschäden wie Hochwasser,
Erdbeben oder andere Naturkatastrophen ergänzt werden. Die Versicherer
lassen sich diese Risiken recht teuer bezahlen, schließlich sind sie mit
immensen Kosten im Schadensfall verbunden. Deshalb gibt es hier keine
Pauschalempfehlung. Es ist eher im Einzelfall für jeden
Immobilienbesitzer zu prüfen, ob er sich in einem Gefahrengebiet
befindet. Dann sind zwar die Beiträge wahrscheinlich noch einmal
deutlich höher, aber sicherlich geringer als ein Schadensfall.
Wichtig
bei der Wohngebäudeversicherung: Die Deckungssumme orientiert sich an
dem Wert des Hauses oder der Wohnung und muss deshalb stets angepasst
werden, wenn An- und Ausbauten oder Modernisierungen vorgenommen werden.
Andernfalls kann es sein, dass die Versicherung im Schadensfall nur
einen Teil der Summe deckt.
Übrigens: Wer eine
Eigentumswohnung kauft, muss sich in der Regel nicht um eine separate
Absicherung kümmern, da dies im Verbund mit den anderen Eigentümern
gemeinschaftlich geschieht.
Nützlicher Tipp:
Bereits vorhandene Hausrat-und Privathaftpflichtversicherungs-Policen
sollten überprüft und gegebenenfalls an die neue Lebens- und
Wohnsituation angepasst werden.
Alle Versicherungen orientieren
sich immer nach Ihrer persönlichen Situation. Ich kann Ihnen helfen,
dass für Sie passende Angebot zu finden – am Telefon, im persönlichen
Gespräch vor Ort oder in eine Webkonferenz. So stellen wir gemeinsam
sicher, dass Ihr Traum von den eigenen Wänden auch in Zukunft Bestand
haben wird.
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